PANIK UNTER DEN COMPUTERKIDS by TAZ
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1992 December 10
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Originalartikel aus der TAZ zur BKA-Aktion :
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PANIK UNTER DEN COMPUTERKIDS
Geklaute Software:15 Privatwohnungen durchsucht/Konten im Ausland/
Computerfreaks "saeubern" Zimmer/Professionelle Mailboxanbieter aber cool
Berlin. Der 18jaehrige Rudolf Berger (Name v.d.Redaktion geaendert) hat
seinen Computer und alles, was dazugehoert, zu Freunden gebracht. Dort
waehnt er die Elektronik sicher. Berger befuerchtet, dass die Polizei auf
seiner Spur ist - er hatte zu Hause gestohlene Software. Beamte hatten nach
Auskunft der Justizpressestelle in der vergangenen Woche fuenfzehn Berliner
Wohnungen durchsucht und massenweise Geraete und Disketten beschlagnahmt.
Der Verdacht, mit geklauten Programmen gedealt zu haben, habe sich
bestaetigt, noch bevor die Elektronik unter die Lupe genommen worden sei,
berichtet Justizsprecher Bruno Rautenberg. Denn ein Teil der Beschuldigten
habe sofort gestanden.
Beschuldigte legten sofort ein Gestaendnis ab
Nahezu jeder, der einen Computer hat, hat sich von Freunden Disketten
kopiert - unerlaubterweise. Denn in der Regel hat der Urheber der
Programme, die Softwarefirmen, der Weiterverbreitung der Diskettendaten
nicht zugestimmt. Dennoch taucht die Polizei bei der in der Bundesrepublik
bisher groessten Razzia gegen Datendealer nicht vor jeder Haustuer auf,
hinter der ein PC piepst.
Berger hat trotzdem Angst, wenn es klingelt. Denn sein Terminal war an das
Telefon angeschlossen und damit mit der Aussenwelt verbunden. Seit Jahren
stoeberte der Jugendliche in fremden - ebenfalls ans Telefonnetz ange-
schlossenen - Computern herum, kopierte sich von dort, was er wollte, und
hinterliess neben seinem Namen, was fuer andere Computerfreaks interessant
war. weil die telefonisch verbundenen Computer wie ein Postfach
funktionieren, heissen sie auch Mailbox.
Wuerde die Polizei jede Mailbox ueberpruefen wollen, waeren alle Ordnungs-
hueter Berlins fuer mehrere Jahre mit nichts anderem beschaeftigt. Die
Razzia richte sich nur gegen Mailbox-Betreiber, die mit der fremden
Software Geld verdient haben sollen, elaeutert Rautenberg - also nur gegen
die Spitze des Eisbergs. Berlin soll sich nach Angaben des Muenchener
Rechtsanwalts Bernhard Syndikus zu einem wahren Eldorado von
Chip-Kriminellen entwickelt haben. Syndikus' Kanzlei vertritt mehrere
Software-Unternehmen.
Bis zu fuenf Jahre Knast fuer Software-Dealer
Bei dem illegalen Handel mit Bits und Bytes gehe es zu einem Drittel um
Spiele, berichtet der Muenchener Jurist. "Absoluter Renner" sei derzeit
der von Softwareherstellern und "Lufthansa" entwickelte Flugsimulator
"Airbus 320"*-(COMMENT: Lebt der hinterm MOND ?)-* (Ladenpreis etwa 120
Mark). Ueber Mailboxen zu beziehen sei auch das neueste Betriebssystem
von IBM, "DOS 6.0", das der Computer-Multi bisher noch gar nicht auf den
Markt gebracht haben soll. Dealer koennten bis zu 25.000 Mark im Monat
verdienen, behauptet Syndikus. Wer das Urheberrecht verletze, muesse mit
einer Freiheitsstrafe bis zu fuenf Jahren rechnen. Ein Urteil in der
Strafhoehe sei ihm allerdings nicht bekannt.
Neun Jahre seien die juengsten Taeter. Wenige Tausend Mark, um sich einen
Computer, eine Festplatte zum Speichern ungeheuerer Datenmengen und ein
Modem fuers Telefon ins Zimmer zu stellen - dann brauche man nur noch ein
wenig kriminelle Energie. Damit Benutzer - User - in den elektronischen
Postfaechern die "heisse Ware" herausholen koennen, muessen sie sich einen
Passwortschluessel - das Codewort - kaufen. Wer per Computer eine Mailbox
anruft, bekommt die Bankverbindung genannt. Profis haetten Kontos "im
Ausland", berichtet Syndikus. Fuer beispielsweise 50 Mark Monatsgebuehr
duerften User taeglich eine Stunde Post in solch einer Mailbox durchwuehlen
und kopieren. Die elektronischen Briefkaesten sind urspruenglich zur
Nachrichtenvermittlung eingerichtet worden. In Berlin gibt es beispiels-
weise den "BerlinNet e. V.". Zwanzig Mitglieder betreiben sieben Mailboxen,
in denen NAchrichten, selbstgeschrieben Software oder legal kommerzielle
Programme angeboten werden. In die Postfaecher kommen neueste Meldungen
aus weltweit verbundenen Computernetzen. In diesen Wochen bedienten dieser
modernen Form der Kommunikation besonders haeufig Antifa-Gruppen, be-
richtet Heinz Nopper, Mitglied im BerlinNet Verein. Sein Verein lasse
illegaler Software die Finger *-(COMM: DEUTSCH ?)-*, da sich professionelle
Briefkastenverwalter eine Abschaltung nicht leisten koennten.
Durch die Razzia der Polizei hat manche Mailbox ihren elektronischen Geist
aufgeben muessen. Ein "Mr. Swapper", Anbieter eines Computer-Briefkastens
mit dem Namen "Blaze 1", hat am vergangenen Freitag im "BerlinNet" die
Nachricht hinterlassen, dass acht Mailboxen mit sonderlichen Namen wie
"Pinte" oder "World Trade Center" ihren Betrieb eingestellt haben sollen.
Die elektronischen Briefkaesten eignen sich neben der Verbreitung von
Nachrichten auch bestens zum kolportieren. So hiess es am vergangenen
Freitag ebefalls, dass Beamte des Bundeskriminalamtes (BKA) Strom
abgeschaltet, Tueren eingetreten und zwanzig Mailbox-Betreiber verhaftet
haetten.
DIRK WILDT *-(BANG,BANG)-*
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Tjaja sprach mein Hirn... DIE LEUTE WERDEN MORDSMAESSIG AHNUNG HABEN.
Aber ich will nicht viel dazu sagen... vorallem nicht zum Ende des
Artikels. Denkt euch euren Teil selbst und verbreitet den Text. DAT WAERS.
CYA FOLKZ,
NST (ANONYMOUS CODE). :-) KEEP TRADING !
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